Bezirksverband Berlin-Marzahn der Gartenfreunde e. V.
Verfasst am 11.06.2018 um 16:32 Uhr

Marzahner Gärtner beim Auftakt der Klima-Kampagne

Der Klimawandel hat auch Folgen für die Kleingärtnerei. Es drohen Nährstoffauswaschung, Erosion und Belastung von Grund- und Oberflächenwasser, Überschwemmungen, Trockenperioden, Hitzewellen, höhere Verdunstungsrate und niedrige Bodenfeuchtigkeit. Gärten und Grünflächen haben eine große Bedeutung für den Klimaschutz. Die wachsende Stadt braucht die vielfältigen und sozial wertvollen Ökosystem-Dienstleistungen der Kleingärten. Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V. hat dazu die mehrjährige Klima-Kampagne „Berlin im Klimawandel – Kleingärtner tun was fürs Wetter“ ins Leben gerufen. Im Verlauf der Kampagne werden die Berliner Kleingartenanlagen und Einzelgärten klimasensibel (um-)gestaltet.

Estrel Convention Center


Ilka Brecht

Günter Landgraf

Am 10. Juni 2018 wurde die Klima-Kampagne mit einer Großveranstaltung im Estrel Convention Center eröffnet. Eingeladen waren Vorstände und interessierte Kleingärtner. Auch Marzahner Kleingärtner sind der Einladung gefolgt. Die Journalistin (ZDF/Frontal 21) und Pankower Kleingärtnerin Ilka Brecht führte charmant durch die Veranstaltung. Günter Landgraf, Präsident des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde, begrüßte die Gäste.

Dr. Fritz Reusswig

Dr. Fritz Reusswig (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung) referierte zum Thema Klima. Er wies nach, dass es künftig deutlich mehr heiße Tage, deutlich weniger Schnee und mehr Starkregentage geben wird. Kleingärten erbringen eine Vielzahl von Ökosystem-Dienstleistungen für die Stadt. Das sind u.a.: Aufwertung von Quartieren und Immobilien, Luftreinhaltung/Staubbindung, positive Gesundheitseffekte, Sauerstoffproduktion, Arten- und Biotop-Schutz, positive klimatische Wirkungen, höhere Lebensqualität in der Stadt und positive Wirkungen auf den Wasserhaushalt. Es sollte sich ein New Green Deal für Berlin entwickeln. Kleingärtner schaffen noch mehr Ökosystem-Dienstleistungen für die Stadt und sorgen für den klimagerechten Umbau der Kleingärten. Im Gegenzug schafft die Politik Bestandsgarantien und kümmert sich um die politische Unterstützung.

Ilka Brecht, Familie Wilde, Eva Foos und Sven Wachtmann (v.l.n.r.)


Ein weiterer Programmpunkt war ein Fachgespräch mit Eva Foos (Humboldt-Universität zu Berlin) und Sven Wachtmann (Vorstandsmitglied Landesverband für Fachberatung). Auch hier im Mittelpunkt die Themen Klima und Kleingärtnerei. Die Familie Wilde aus der Kleingartenanlage „Am Fuchsberg“ und bekannt aus der rbb-Aktion „Wildes Grün“ schilderten ihre Erfahrungen  als Neugärtner.




Mit der Auftaktveranstaltung wurde auch die neue Webseite „Klimagaerten“ gestartet. Interessierte erhalten hier zukünftig alle Informationen zur Klima-Kampagne.



Stefan Tidow, Stiftungsratsvorsitzender Stiftung Naturschutz Berlin e.V. und Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, hielt ein Grußwort. Er dankte den Berliner Kleingärtnern für ihr hohes Engagement.

Das kulturelle Programm wurde gestaltet durch den Komödianten Peter Shub und die „Stars in Concert“-Double Joe Cocker und Cher. Im Foyer gab es einen Markt der Klimaideen. 


Text und Fotos: Andreas Rinner, Juni 2018